Geschichte Gesellschaftsgut Hausen am Albis

Unter Führung von Adam Näf und Lorenz Hägi bildete sich 1567, nach Vorbild der städtischen Zünfte eine genossenschaftliche Vereinigung, eine Gesellschaft in Heisch.

Ursache: der Wirt Konrad Rutsch in Unterheisch soll seinen Wein zu teuer verkauft haben. 30 Gesellen standen damals zusammen, um für 490 Pfund, heute ca. Fr. 1800.-, ein Haus zu kaufen und darin zu wirten. Haus und Wirtschaft wurden einem Stubenknecht verpachtet. Die oberste Leitung der Gesellschaft lag in den Händen des Hausmeisters. Über die Zinslast, Baukosten und Inventaranschaffungen hinaus ergab sich schon 1569 ein Vorschlag von Fr. 53.-

Erstmals fanden sich die Gesellen 1582 zu einem gemeinsamen Trunk zusammen, bei der Wahl des Hausmeisters und des Stubenknechtes. Die Kosten der Feierlichkeiten beliefen sich auf Fr. 37.50

Im Jahr 1585 einigte man sich jeweils am Neujahrstag zusammenzukommen. Zweck der Gesellschaft war aber nicht Geselligkeit und Trunk, nein, die Gesellschaft bildete durch Jahrhunderte hindurch die einzige politische, wehrhafte und opferbereite Verbindung unseres Dorfes. In der Schlacht bei Kappel fielen 11 tapfere Gesellen. Das gab Ansporn, sich im Waffenhandwerk zu stählen. In der Überzeugung, dass die blanke Waffe den besten Schutz für Frieden, Glauben und Heimat sei, hielten sie in treuer Waffenbrüderschaft zusammen. Die Schiesskunst wurde besonders gepflegt. In Heisch findet sich noch der Feldstein, der den Zeigern als Schutz diente. Das Schützenhaus und nachmalige Gefängnis hinter dem Löwen ist jedem bekannt.

1705 wurde erstmals ein Säckelmeister anstelle des Hausmeisters gewählt, dem als Obmann auch die Verwaltung des Gesellengutes übertragen wurde. Der bestehende Brauch, den Säckelmeister nach seiner Wahl im Scheine von Fackeln, umgeben von handfesten Gesellen nach Hause zu geleiten. Dies mag seinen Grund darin haben, dass in früheren Zeiten der Wahlakt die Gemüter gelegentlich so stark in Wallung brachte, dass sogar der Landvogt von Knonau hie und da einschreiten musste, um die Gesellen zur Ruhe zu bringen.

In Hausen und Ebertswil wurde nun je ein Lokal eröffnet und dort Wein verkauft.
1741 opferten sie ihre silbernen Becher für den Kauf einer Feuerspritze.
1774 wurde ein Beitrag zur Erstellung der Zifferblätter an der Kirchenuhr geleistet.

Als am Morgen des 6. April 1833 das Gesellenhaus zum Hengst in Heisch in Asche gelegt, Gesellenwirt war damals Joh. Huber, setzten sich die Heischergesellen dafür ein, dass auf der Brandstätte ein neues Gesellenhaus erstellt werde. Es blieb nichts mehr erhalten als eine Ofenkachel im Archiv mit der Aufschrift: “Alhier zu Hengst 1745”, darunter ein über Blumen springender Schimmelhengst. Die Gesellen von Hausen und Ebertswil legten aber besonderen Wert darauf, dass die Verkehrslage vorteilhafter sei sowohl in Bezug auf die Wirtschaft als auch auf die Metzg. Fortan betrieben die Gesellen noch eine Bäckerei, eine Metzg, eine Badestube und die jetzt noch im Oberdorf Heisch bestehende Sägerei. Zu einem Neubau kam es aber nicht.

Am 28. April 1833 entschied die Gesellenschaft mit 90 gegen 2 Stimmen, das vorteilhaft gelegene Haus des Zunftrichters Näf und Gemeindeammann Baumann im Graben zu kaufen und zweckentsprechend einzurichten. Der Kaufpreis für das Haus mit einer halben Gerechtigkeit Holz betrug Fr. 10’750.- Grosse Reparaturen und Umänderungen wurden notwendig, die häuptsächlich von den Gesellen ohne Entschädigung für Arbeit und Material behoben wurden. Aber schon 1848 war vom Verkauf des “Löwen” die Rede, da der Pächter mit Zinszahlungen arg im Rückstand war. In der Martinirechnung 1853 wurde die Liegenschaft Löwen unter den Aktiven mit Fr. 32.500.- angeführt. Da das Verhältnis zu den Pächtern nicht besser wurde, drangen die Gesellen mit Erfolg auf den Verkauf.
Am 27. Mai 1858 wurde der Löwen für Fr. 35.000.- Herrn Kreisrichter Schärer, Ebertswil, zugeschlagen.

Regierungsratsbeschluss vom 13.5.1834 (PDF aus dem Staatsarchiv des Kantons Zürich)